Pressemitteilung der Bürgerinitiative Kleine Höhe

Der Forderung der Landesregierung nach einem Standort für eine forensische Klinik in Wuppertal begegnet nun auch der neue OB Andreas Mucke mit einem Verweis auf die Kleine Höhe als der aus seiner Sicht geeignetere Standort, verglichen mit Lichtscheid, Müngstener Straße.

Die Bürgerinitiative Kleine Höhe, die sich seit dreißig Jahren für den Erhalt der Kleinen Höhe als wertvollen Lebensraum für Natur, Naherholung und Landwirtschaft einsetzt, bringt wiederholt zum Ausdruck, daß eine Zerstörung von Natur und der Verbrauch von Grünflächen  nicht auf Grundlage von persönlichen Einschätzungen Einzelner abhängig sein darf.

Darüber hinaus sind wesentliche Fragen der Wirtschaftlichkeit (Erschließungskosten) und der Verträglichkeit einer potentiellen Forensik auf der Kleinen Höhe in unmittelbarer Nachbarschaft zur Bergischen Diakonie Aprath mit stationären Jugendendhilfe- und Heilpädagogisch-Psychotherapeutischen Einrichtungen vollkommen ungeklärt.

Die BI Kleine Höhe fordert eine transparente, auf sachlichen Kriterien aufgebaute und nachvollziehbare Bewertung der potentiellen Standorte und ein Standortauswahlverfahren, daß den Ansprüchen aller Bürger und unseres Rechtssystems gerecht wird.

Gemessen hieran ist die derzeitige Vorgehensweise von Landesregierung und Oberbürgermeister höchst fragwürdig. Die BI Kleine Höhe sieht mit Interesse einer dringend erforderlichen Veröffentlichung des Standortauswahlverfahrens entgegen und wird sich in das von OB Mucke angekündigte Planungsverfahren konstruktiv einbringen.

Die BI Kleine Höhe ist wieder online

25.11.2015
Ganz schnell, mit der heißen Nadel gestrickt, haben wir unsere Website wieder an den Start gebracht.

Leider ist es uns nicht möglich gewesen, die alte von Hackern/Viren zerstörte Seite zu retten. Besonders um unser tolles Archiv mit Geschichten und Fakten rund um eine der letzten großen Landschafts- und Naturflächen im Stadtgebiet tut es uns leid.

Die Website ist sehr offen angelegt. Wir bitten Sie die Kommentarfunktion zu nutzen. Wir haben keine Erfahrung damit, hoffen auf eine rege Beteiligung und um Dialog. Beiträge mit ehrverletzenden und anstößigen Inhalten werden wir löschen.
Nachtrag Dez. 2016: Wenn sie zum ersten Mal einen Beitrag einstellen, kann es etwas dauern, bis er online geht, da wir ihn prüfen müssen. Die meisten Beiträge sind leider Spam von ominösen Usern im Ausland.

Umweltfreundliche Grüße
Ihre BI Kleine Höhe

Sorry!

Unsere Website war Anfang Februar 2015 für rund vier Wochen nicht erreichbar.

Der Grund dafür waren Hackerangriffe, die die Seite für Spammails missbraucht sowie weitere tiefere Schäden in den Daten und unserem Archiv verursacht haben.

Inzwischen sind alle Viren entfernt und wir können zumindest diesen Text wieder zur Verfügung stellen. Die Wiederherstellung der Seite wird kurzfristig leider aus persönlichen Gründen nicht möglich sein. Wir bitten um Verständnis und Geduld.

Unabhängig davon bleiben wir aber an allen Themen zur Kleinen Höhe dran. Sowohl, was unseren Einspruch zum Regionalplan (Stichtag 31.03.2015!) angeht, als auch den Widerstand gegen die Gewerbeansiedlung mit EU-Fördermitteln. Und selbstverständlich am Thema Windkraft mit allem seinem Für- und Wider.

Übrigens: Das Lesen unserer Seite oder das Downloaden von Dokumenten war nie eine Gefahr!

BI-Archiv 05.10.2002

Instanzen
Zwei Verfahren liefen parallel

Erst während der jeweiligen Offenlage können die Bürger innerhalb 4 Wochen nur schriftlich Einspruch erheben, bzw. Bedenken anmelden, die dann geprüft werden.

Ist der Protest seitens der Bürger (Wählerstimmen) nicht groß genug, entscheidet die Stadt nach ihrem Willen.

Sinnvoller ist es, wenn das Gebiet weiterhin als landwirtschaftlich genutzte Fläche deklariert bliebe, also im FNP keine Änderung erfahren würde. Denn dann wäre auf längere Sicht eine gewerbliche Nutzung vom Tisch.

Das zu erreichen ist unser erklärtes Ziel. Wir hoffen durch breite öffentliche Unterstützung die Politiker noch umstimmen zu können. Alle Sitzungen der Ausschüsse sind öffentlich, Sie können durch Ihre Anwesenheit Ihr Engagement für die Kleine Höhe zeigen. Die Tagesordnung erfahren wir leider immer erst relativ kurzfristig. Wir informieren Sie dann möglichst schnell an dieser Stelle und /oder über Wurfzettel in Ihren Briefkästen.

 

 

BI-Archiv 14.12.2001

Fakten

Die Bürgerinitiative „Kleine Höhe“, informiert, warum sie sich mit allen Mitteln gegen ein GIB (Gewerbe/ Industriegebiet) Kleine Höhe zur Wehr setzt.

1. In Wuppertal stehen laut Stadtplanungsamt über 108 ha Gewerbebrachen mit guter Verwertbarkeit mittelfristig zur Verfügung.

400 ha der Gerneraloberst-Hoepner-Kaserne mit sehr guter Verkehrsanbindung stehen in naher Zukunft der Stadt zur Verfügung. Die Umnutzungsmaßnahmen werden vom Land bezuschusst.(WZ 24.05.2001, WZ 03.07.2001)

Eine 9 ha große, ebene, schadstofffreie Fläche am Uhlenbruch kann für die Neuansiedlung von Gewerbe genutzt werden.(WZ 11.01.2001)

Bereits seit November ist bekannt, dass die Stadt Zugriff auf die Bahnbrachen (200ha) in Wuppertal erhält. Auch hier geht es um Flächen mit guter Verkehrsanbindung und günstiger Topographie.(WZ 18.12.2001).

An der Kleinen Höhe ist eine Gewerbefläche von 35 ha brutto geplant. Nachdem alle Auflagen, wie z.B. Sicherheitsabstand um Quellgebiete von 4 Bächen, erfüllt sind, werden nur noch ca. 20 ha bebaubare Fläche übrig bleiben, wie wir aus ökologischen Gutachten und von der unteren Landschaftsbehörde wissen. Somit relativiert sich eines der Hauptargumente der Stadtplaner, nämlich die herausragende Größe der Fläche. Aus weiteren Gutachten geht hervor, dass für die äußerst schwierige Entwässerung an dieser Stelle (hoher Grundwasserdruck) zusätzlich Platz von noch nicht kalkulierbarer Größe benötigt wird, der ebenfalls von diesen verbleibenden 20 ha abgeht. Im Entwurf des FNP steht, dass aus ökologischen Gründen von einer Bebauung der Kleinen Höhe abzuraten ist, dass aber wegen fehlender Alternativen nicht darauf verzichtet werden kann.

Das ist unsinnig!

2. Die Stadtplanung will hier einen themenorientierten Gewerbepark entstehen lassen mit vielen kleinen unterschiedlichen Firmen, die ebenso gut auf vorhandenen Flächen untergebracht werden könnten. Grundeigentümer der Kleine Höhe ist die Stadt, weshalb man glaubt, hier Gewerbeplanungen leichter realisieren und die Stadtkasse füllen zu können. Demgegenüber stehen geschätzte Erschließungskosten von 20 Mio. DM. Dabei werden Naturräume von überregionaler Bedeutung unwiederbringlich zerstört.

Das dürfen wir nicht zulassen!

3. An der Kleinen Höhe gibt es viele wild lebende Tiere, die zum Teil sogar unter Naturschutz stehen und auf der „roten Liste“ zu finden sind, wie z.B. der Feldhase, Tier des Jahres 2001, Steinkäuzchen, Feldlerchen und Roter Milan. Diese Tiere brauchen große zusammenhängende Freiflächen und haben auf kleinen Naturinseln keine Überlebenschance.

Warum sollte Ihnen der Lebensraum genommen werden?

4. Das Naherholungsgebiet mit seinen Feldern, Quellgebieten und Gehölzgruppen soll so erhalten bleiben, wie es ist. Es ist die letzte Freiflächenverbundachse, die vom Rheinland bis ins Ruhrgebiet reicht und nur von Straßen unterbrochen wird. Diese Tatsache ist das wichtigste Argument, wenn es um die ökologische Bedeutung dieser Fläche geht. Gebiete, die große Naturräume miteinander verbinden, gelten als besonders erhaltenswert, da nur über diese Schneisen der Artenaustausch gewährleistet werden kann. Wenn hier erst einmal eine „Gewerbe-Insel“ besteht, ist es nur eine Frage der Zeit, wann die umliegenden noch freien Flächen angegriffen werden und beide Naturräume voneinander isoliert sind. Welche Folgen das für den Artenreichtum unserer Natur hat, kann man leicht erfassen.

Also, Hände weg von jeglicher Bebauung in dem Bereich!

5. Mehrere Gutachten bescheinigen dem Gebiet eine große Bedeutung als Kaltluftschneise für den Luftaustausch mit der Talsohle. Somit ist diese Fläche direkt für die Lebensqualität in der Innenstadt wichtig und für alle Wuppertaler von Interesse, nicht nur für die unmittelbaren Anwohner.

6. In Zeiten von BSE und MKS ist es unverantwortlich, noch mehr landwirtschaftlich genutzte Fläche zu vernichten und somit den Bauern die Möglichkeit zur Produktion artgerechten Futters zu nehmen. Wuppertals Bauern klagen ohnehin schon seit längerem über viel zu wenig Anbaufläche.

7. Die Politiker argumentieren mit neuen Arbeitsplätzen. Wir haben berechtigte Zweifel. Zu oft musste man in der Vergangenheit erleben, wie Firmen Standortwechsel zum Anlass nahmen, einen Teil ihrer Belegschaft wegzurationalisieren. Hinzu kommt, dass die gute Verkehrsanbindung der Kleinen Höhe nach Velbert/ Essen/ usw. eventuell für eine Verringerung der Arbeitslosigkeit in Wuppertal kontraproduktiv ist.

Was spricht dagegen diese Arbeitsplätze auf vorhandenen Gewerbebrachen zu schaffen?

8. Wir bezweifeln, dass die Nevigeser Strasse in ihrer jetzigen Form den zukünftigen Belastungen gewachsen ist. Welche Maßnahmen werden uns in der Zukunft dort noch als unabdingbar präsentiert, wenn erst einmal alle Bauvorhaben realisiert sind? Auf diese Frage haben wir von den Stadtplanern in unseren Gesprächen bislang nur ausweichende Antworten bekommen.

9. Die umliegende Wohnbebauung ist gerade wegen der schönen Landschaft entstanden. Hier hat man den Bürgern „Schöne Aussichten“ verkauft, nicht aber dazu gesagt, wie lange diese Aussichten währen. Kaum einer weiß, dass am Rosenhügel gegenüber dem Bahndamm, weitere 1080 Wohneinheiten und am Schevenhofer Weg eine Wohnbebauung bis zur Hochspannung geplant ist. Das Gelände hat eine nicht zu unterschätzende Pufferwirkung durch seine Lage zwischen Wohngebieten mit hohen Bevölkerungsdichten.

Wenn wir keine geschlossene Bebauung mit all ihren Problemen wollen, müssen wir handeln!

10. Nach unserem Kenntnisstand besteht ein erheblicher Konflikt zwischen einer Überbauung der Kleinen Höhe auf der einen Seite und sowohl dem Landes- als auch dem Bundesbodenschutzgesetz auf der anderen Seite. Laut diesem Gesetz müssen alle Ressourcen an bereits verbrauchten Flächen erschöpft sein, bevor unverbrauchte Flächen überbaut werden dürfen. In Wuppertal gibt es einen erhebliche Menge an brachliegenden Gewerbeflächen. Hinzu kommen in naher Zukunft Bahnflächen, Kasernengelände und ein großes Areal am Uhlenbruch.

Wir sind nicht gegen die Entwicklung Wuppertals als Gewerbestandort, wir sind nicht gegen die Schaffung von Arbeitsplätzen, aber wir wehren uns vehement gegen einen solch sinnlosen Freiflächenverbrauch an ökologisch so sensiblen Stelle. Wuppertal sollte der Maxime einer modernen Stadtentwicklung folgen, die da lautet:

Innenentwicklung vor Außenentwicklung!

Wuppertal sollte zum Wohle seiner Bevölkerung und der nachfolgenden Generationen mit seinen letzten Freiflächen sehr sorgsam und verantwortungsbewusst umgehen. Sie gehören nicht zu den nachwachsenden Rohstoffen!

Arbeitsgemeinschaft EB 7

 

ARBEITSGEMEINSCHAFT EB7

BEZIRKSVEREIN BARMEN-NORD-OST EV. BÜRGERVEREIN DÖNBERG EV. BÜRGERVEREIN UELLENDAHL EV. EV. KIRCHENGEMEINDE – SCHELLENBECK- EINERN EV. KIRCHENGEMEINDE – NÄCHSTE BRECK KATH. KIRCHENGEMEINDE ST. KONRAD (HATZFELD). KATH. KIRCHENGEMEINDE ST. MARIA HIMMELFAHRT (NÄCHSTEBR.) STV. H. J. RICHTER (NÄCHSTE BRECK- EINERN) ST V. L. SCHMITZ ( UELLENDAHL-DÖNBERG)

W E H R E T D E N ( NEU E N ) A N F Ä N G E N !

Vor rund acht Jahren haben sich die obigen Vereine, Kirchgemeinden und Einzelpersonen sowie weitere ungenannte Bürger mit dieser Arbeitsgemeinschaft gegen die Planung der EB 7 gewandt. Nicht zuletzt ihren Bemühungen war es zu danken, daß die Trasse der „Ersatz-Bundesstraße 7“ nicht in den Flächennutzungs- und anderen Plänen aufgenommen wurde.

Plötzlich ist diese Straße wieder im Gespräch. Mit hoher Priorität, heißt es sogar. Intakte Landschaft, sogar Landschaftsschutzgebiete zwischen Aprath über Obensiebeneick, Dönberg, Herzkamp/Horath und Mollenkotten sollen durchschnitten und zerstört werden. Menschen in Wohngebieten am Sternenberg, Einern, Dönberg und Schevenhofer Weg, z.T. derzeit noch in ruhigsten Randlagen, werden plötzlich nicht mehr schlafen können.

Wenn Sie ebenfalls den Sinn dieser Straße nicht verstehen und nach Ihrer Meinung bereits genug Landschaft zerstört wurde, dann kommen Sie auch

am Montag, 6. Mai 1985, 20.00 Uhr ins Restaurant „KEGLERHEIM“, Dönberger Str. 173, W‘ tal-Dönberg.

Einige Politiker und Verwaltungsfachleute werden dann Auskünfte über die neuen Absichten geben können.

Sagen Sie es auch Ihren Vereins- und Gemeindemitgliedern. Nur ein zahlreiches Erscheinen kann den Verantwortlichen zeigen, daß diese Straße nicht ohne den Widerstand der betroffenen Anwohner und Freunde dieser Landschaftsschutzgebiete gebaut werden kann. Vielleicht beeinflussen die Aussagen des Abends sogar noch die Wahlentscheidung des einen oder anderen am folgenden Wahlsonntag.

Richtig

WZ Freitag, 1. Februar 1985
Wuppertaler Nachrichten

Am 21. Januar hat, der Wuppertaler Stadtrat beschlossen, das Bebauungsplanverfahren für das vorgesehene Industriegebiet „Kleine Höhe“ zu stoppen. Diese Entscheidung wird heftig umstritten. Trotzdem halten wir sie für richtig, nicht nur im Interesse der Anlieger, sondern für alle Wuppertaler Bürger. Wir möchten deshalb den Ratsfraktionen der CDU und der SPD für diesen Beschluß danken sowie der Fraktion der Grünen für die Bemühung um eine weitergehende Entscheidung.

Raubbau an Landschaft

WZ Mittwoch, 2. Januar 1985
GA Wuppertaler Nachrichten

Briefe an die Lokalredaktion

Betr. CDU-Wirtschaftsvereinigung zum Thema „Kleine Höhe“: Es ist unverständlich, daß die Stadt Wuppertal es sich angeblich leisten kann, 670 000 Quadratmeter Industrieflächen ungenutzt zu lassen. Dagegen will sie ein Landschaftsschutz- und Naherholungsgebiet auf „Kleine Höhe“ zerstören!

Die Zerstörung dieses Gebietes würde eine nutzbare Industriefläche von 160 000 qm bringen. Dies würde den angeblichen Bedarf von 1/2 Jahren decken. Der erforderliche Kapitalaufwand beträge ca. 40 „Mio. DM. Bekannt ist, daß es nach jahrelanger Planung noch nicht einen Interessenten für dieses Gebiet gibt.

Es muß auch bedacht werden, daß eine schnelle Realisierung des IG „Kleine Höhe“ nicht möglich ist, denn es müssen noch 1/4 des Geländes gekauft werden. Auch sind die Abwässerprobleme nicht lösbar. Die angeführten Zahlen wurden dem ökologischen Gutachten der Stadt sowie den Angaben der Verwaltung entnommen. Wir werden sie auf Wunsch vorrechnen.

Nachdrücklich stellen wir fest, daß wir es für äußerst bedenklich halten, wenn die letzten Reste der Natur angegriffen werden, solange ungenutzte Industriebrachen vorhanden sind. Inzwischen müßte auch allen Fachleuten aufgegangen sein, daß das bisher betriebene Wirtschaftsförderungssystem für die Zukunft einen unverantwortlichen Raubbau an Natur und Landschaft mit sich bringen wird!

Herr Kalthoff tritt für eine „ehrliche Sachpolitik“ ein. Leider lassen seine Außerungen dieses Prinzip vermissen. Er argumentiert, die Stadt Wuppertal hätte in drei Jahren keine Gewerbeflächen mehr. Genau dies hat die Verwaltung 1981 auch schon behauptet. Aus diesem Vergleich werden beide Aussagen unglaubwürdig. Der angebliche Bedarf von jährlich 100 000 qm Gewerbefläche erlaubt die Frage, ob Herr Kalthoff bei dieser Feststellung schon einmal „hochgerechnet“ hat, wann der letzte Quadratmeter Natur in unserer Stadt zubetoniert sein wird?