WZ-Leserbriefe 27.08.2018
Quelle: WZ-E-Paper
WZ 25.08.2018
OFFEN GESAGT
Von Lothar Leuschen
Im Falle Wuppertal ist es leider so, dass eine engagierte Bürgerschaft auf eine ziemlich träge, desinteressiert wirkende oder sehr leicht durchschaubare Gruppe von Stadtverwaltern und Politikern trifft. Und an deren Spitze steht ein Oberbürgermeister, der im bald beginnenden vierten Jahr seiner Amtszeit immer noch nicht das Gefühl dafür entwickelt hat, wann es Zeit ist, sich als sozusagen oberster Wuppertaler eindeutig und unmissverständlich zu äußern. Originalartikel Lustlos und läppisch weiterlesen
Rundschau (print) vom 23.08.2018
zum Artikel ,,Forensik – SPD ruft zum Widerstand auf“
Betr.: ,,Forensik – SPD ruft zum Widerstand auf“
Es gibt viele sachliche Gründe, die „Kleine Höhe“ nicht zu bebauen, wie wertvolles Ackerland, Frischluftzone zwischen Städten, aber auch die hohen Erschließungskosten, die allen Bürgern aufgebürdet werden, für ein völlig unerschlossenes Gebiet, aus dem die Abwässer sogar zu einem höher gelegenen Kanal gepumpt werden müssten.
Verständlich und löblich, dass Stadt und Land sich Zeit zum Nachdenken nehmen! Ich möchte die Befindlichkeit der Ronsdorfer Bürger keineswegs kleinreden, aber sachliche Gründe sollten überwiegen, wenn es denn überhaupt Wuppertal sein muss.
Dr. Gisela Krischnak
In einem Schreiben an die BI „Kleine Höhe“ reagiert Oberbürgermeister Andreas Mucke nun auf unseren Bürgerantrag vom 10.07.2018, die Planungen auf der Kleinen Höhe einzustellen und sich stattdessen für die Interessen Wuppertals einzusetzen.
Herr Mucke erklärt, dass die Standortanalyse des Landes ergeben habe, dass die seit über 10 Jahren geplante Verlagerung der Bereitschaftspolizei auf die Fläche an der Parkstraße aufgrund erhöhten Aufgabenanforderungen nicht mehr möglich sei und damit der mit dem Aufstellungsbeschluss vom 19.09.2016 geplante Wohnbebauung an der Müngstener Straße nicht mehr umzusetzen ist.
Herr Mucke bedauert das, da der Bedarf an zusätzlichem Wohnraum in unserer Stadt nach wie vor groß sei.
Durch diese Entscheidung des Landes könne die von der Stadt mit dem Land getroffene Vereinbarung aus dem Jahre 2015 nicht mehr umgesetzt werden. Damals habe man dem Land, das entschieden hatte, die Fläche an der Müngstener Straße für die Errichtung einer Forensik auszuweisen, die Alternative angeboten, eine Teilfläche der „Kleinen Höhe“ für diesen Zweck planerisch zu entwickeln. Dies sei allerdings mit der Zusage des Landes verbunden gewesen, dass der Stadt Wuppertal die Fläche an der Müngstener Straße nach Verlagerung der Bereitschaftspolizei an die Parkstraße für die Entwicklung von Wohnbau zur Verfügung steht würde. „Diese Vereinbarung ist jetzt nicht mehr umsetzbar.“ OB Mucke bestätigt Neustart weiterlesen
Hitze, extreme Trockenheit und Starkregen – was wir hier gerade erleben, sind erste Folgen des Klimawandels. Werte über 30 Grad werden laut Klimaforschern in den kommenden Jahren weiter zunehmen. Was heißt das für die Städteplanung auch hier in NRW? Ein Interview mit Dr. Monika Steinrücke, Klimatologin an der Ruhr-Uni Bochum.
WDR 5: Vor allem in den Städten, wo die meisten Menschen ja leben, sind sogenannte Hitzetage eine besondere Belastung. Woran liegt das?
Frau Dr. Steinrücke: Das liegt eigentlich an zwei ganz einfachen Dingen: Zum einen speichern die Städte die Hitze. Durch die Baumaterialien, die Häuser, die Versiegelung wird die Hitze tagsüber aufgenommen und nachts ganz langsam an die Umgebung abgegeben. Und zum zweiten fehlt uns eine ausreichende Belüftung in den Städten.
Hitze in NRW-Ballungsräumen nimmt zu | mehr
WDR 5: Was heißt das dann in der Konsequenz nach dem, was Sie gerade beschreiben, für Städteplaner?
Frau Dr. Steinrücke: Das ist im Nachhinein immer sehr schwierig, bei Neuplanung wäre das viel einfacher. Aber auch im Nachhinein kann man eine ganze Menge in den Städten tun. Der erste Schritt wäre, einmal festzustellen, gibt es Grünverbindungen in das kühle Umland? Wenn ja, muss man diese Verbindungen unbedingt schützen, weil sie für die Zukunft lebensnotwendig sind, um eben einem Hitzekollaps in den Städten vorzubeugen.
WDR 5: Gibt es konkrete Beispiele bei uns in Nordrhein-Westfalen, wo Sie das zeigen und erklären können?
Frau Dr. Steinrücke: Es gibt ja im Ruhrgebiet, wo wir ein besonderes Problem haben, weil hier eine Stadt an die nächste grenzt, diese regionalen Grünzüge, die man versucht zu schützen, um kühle Pufferzonen zwischen den Städten zu erhalten. Und dann kann man als Leitbahn für diese kühle Luft eigentlich immer auch Bahnlinien ausmachen, und es gibt eine Verbindung über Parks – die Revierparks sind ein gutes Beispiel. Originalartikel Passend zum Thema Versiegelung der Kleinen Höhe weiterlesen
WZ 07.08.2018 Wuppertal
Das Landesministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales hat der WZ bestätigt, dass der Forensik-Standort an der Parkstraße für das Land eine echte Alternative zur Kleinen Höhe ist – falls die Stadt dort kein Baurecht schaffen sollte. Platz ist jedenfalls ausreichend vorhanden. Das zur Verfügung stehende Areal hat eine Fläche von 60 000 Quadratmetern, den Bedarf für die Forensik gibt das Land mit 50 000 Quadratmetern an. „Das ist rein baulich eine reizvolle Lösung für uns, weil es sich um ein Landesgrundstück handelt“, sagte Uwe Dönisch-Seidel Landesbeauftagter für den Maßregelvollzug. Originalartikel Land bestätigt: Forensik passt an die Parkstraße weiterlesen
Ronsdorf. Die Standortsuche zur Forensik gleicht einer Partie Schwarzer Peter. Die Verlierer-Karte mit dem Schornsteinfeger ging schon durch viele Hände, nun spielt plötzlich Ronsdorf wieder mit und ist direkt in der Endrunde angekommen. Seit Polizeipräsident Markus Röhrl verkündet hat, dass sich die Bereitschaftspolizei an der Müngstener Straße weiter ausbreiten will und der Umzug an Ronsdorfs Nordgrenze damit vom Tisch ist, prüft das Land den Standort Parkstraße. Nach jetzigem Stand – die Prüfung sei noch nicht definitiv abgeschlossen – eigne sich das 60 000 Quadratmeter große Gelände für die Beherbergung von 150 Strafgefangenen mit psychischer Erkrankung, teilte das Land der WZ mit. Originalartikel „Jetzt noch die Forensik? – Nein!“ weiterlesen
Von Lothar Leuschen
Schweigen im Walde. Nichts regt sich im Rathaus, in den Parteien oder im Büro des Oberbürgermeisters. Dabei hat der neue Polizeipräsident, Markus Röhrl, mit seiner Antrittsrede vor ein paar Monaten im Grunde alles auf Anfang gesetzt. Seine Aussage, die Bereitschaftspolizei solle an der Müngstener Straße bleiben und ihre Gebäude dort modernisieren, entzog einem Plan die Basis, mit der im Rathaus Stadtverwalter und Politiker über Jahre hausieren gegangen sind: Denn eigentlich sollte die Polizei die Müngstener Straße frei machen, das Land der Stadt die Fläche für Wohnungsbau übergeben und dafür eine Fläche auf der Kleinen Höhe zwischen Wuppertal und Velbert-Neviges bekommen, auf der eine forensische Klinik für psychisch kranke Straftäter entstehen soll. Soweit der Plan, der an der Kleinen Höhe freilich auf erbitterten Widerstand stieß und stößt. Das Gebiet gilt als eine der grünen Lungen Wuppertals, und psychisch kranke Straftäter in direkter Nachbarschaft sind dazu mit Verlaub keine attraktive Alternative. Originalartikel Alles auf Anfang – eigentlich weiterlesen
Von Andreas Boller
Jakob Steffen, Vorsitzender des SPD-Ortsverbands Katernberg, warnt und hält neue Standortsuche für erforderlich.
Ein Bürgerantrag der Bürgerinitiative Kleine Höhe hat das Thema Forensik auf die Tagesordnung der Ratssitzung im September gebracht. Die Bürgerinitiative fordert, dass die Standortsuche für eine forensische Einrichtung im Landgerichtsbezirk Wuppertal komplett neu aufgerollt werden soll. Diesem Antrag stimmt Jakob Steffen, Vorsitzender des SPD-Ortsvereins Katernberg, im Grundsatz zu. Und an die Ratsmitglieder richtet er den Appell: „Sie müssen in der Sommerpause in Sachen Forensik aktiv werden. Die Antwort muss jetzt nicht von der Verwaltung, sondern von der Politik kommen“.
Die Suche nach einem Standort für eine forensische Einrichtung hat in den vergangenen Jahren einige überraschende Wendungen genommen. Eine entscheidende Wende gab NRW-Innenminister Herbert Reul vor zwei Wochen bekannt, als er ausschloss, die Bereitschaftspolizei von der Müngstener Straße auf das landeseigene Grundstück an der Parkstraße zu verlegen. Dort sei die erforderliche Fläche nicht vorhanden, hieß es. Originalartikel „Verschlafen wir die Entscheidung über die Forensik?“ weiterlesen