Kommt das Industriegebiet „Kleine Höhe“ nun doch nicht?

WZ Montag, 9. April 1984, Wuppertaler Nachrichten/ Feuilleton


Kommt das Industriegebiet „Kleine Höhe“ nun doch nicht?

CDU: Bauleitplan einstellen / SPD: Nach hinten stellen

Der geschlossene Widerstand vieler Bürger gegen das geplante Industriegebiet „Kleine Höhe“ zeigt Wirkung. Die CDU-Fraktion hat im Planungsausschuß beantragt, das Bauleitplan-Verfahren einzustellen. Die SPD ließ in einer Pressekonferenz verlauten, man könne dieses Gebiet „in der Planung nach hinten schieben.”

In der Begründung ihres Antrage wies die CDU darauf hin, daß sich der Plan zur Zeit in der Phase der „erneuten Offenlegung‘ befände. In einem von der Stadt Wuppertal in Auftrag gegebenen, begleitenden ökologischen Gutachten seien für den Fall der Durchsetzung des geplanten Industriegebietes erhebliche bauliche Auflagen gemacht worden, um objektiv entstehende Landschaftsschäden zumindest in einem gewissen Umfang zu vermeiden.

Die Erschließung des Gebietes einschließlich der erforderlichen Bodenbewegungen und notwendigen Anpflanzungen erfordere von der Stadt Wuppertal weitere finanzielle Aufwendungen.

Die CDU-Fraktion hat erhebliche Zweifel, ob bei diesen finanziellen Belastungen das Gelände überhaupt an Firmen Vermietet werden könne. Es erscheine unverantwortlich, hieß es weiter, Landschaftszerstörungen in Kauf zu nehmen und eine mögliche Industriebranche zu planen. Der Antrag wurde im Planungsausschuß nicht diskutiert, um den Fraktionen Gelegenheit zur Beratung zu geben. Die SPD bekundete mittlerweile in einer Pressekonferenz, ihre Entscheidung über die „Kleine Höhe“ sei noch nicht gefallen. Jürgen Specht, Vorsitzender des Planungsausschusses: „Dieses Industriegebiet kann in der Planung nach hinten geschoben werden, aber wir müssen es für die Zukunft im Auge behalten.‘ Die SPD hofft, die notwendigen Gewerbeflächen mit Hilfe eines Landes-Fonds zur Wiederbelebung innerstädtischer Industriebrachen zur Verfügung stellen zu können. Das Problem in Wuppertal war bisher, daß die hiesigen Flächen Zu klein sind, um die Landesförderung dafür in Anspruch zu nehmen. Specht und die SPD-Landtagsabgeordnete Ursula Kraus haben bei Gesprächen im zuständigen Ministerium erreicht, daß die Stadt eine Pauschalsumme beim Land beantragen kann, mit der auch kurzfristig in Frage kommende Flächen angekauft werden können.

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