Kleine Höhe wird von CDU abgelehnt

WZ General-Anzeiger Samstag, 17. März 1984
Wuppertal

Kleine Höhe wird von CDU abgelehnt

Dem Bebauungsplan für ein Industriegebiet „Kleine Höhe“ wird die CDU ihre Zustimmung nicht geben. Das stellte gestern Kreisparteivorsitzender Dr. Hans-Jürgen Lichtenberg gegenüber der Presse fest.

„Dieses Industriegebiet würde einen Keil in einen ausgedehnten Grüngürtel treiben,“ betonte Lichtenberg. Man habe das Problem abgewogen und sich „pro Grün“ entschieden.

Die Wuppertaler CDU weiß sich in dieser seit langem umstrittenen Frage einer Meinung mit ihren Parteifreunden des Kreises Mettmann, deren Vorsitzender Heinz Schemken gestern assistierte: „Es lohnt sich, um solche Grünflächen zu kämpfen.“ fh

1990 ist schon übermorgen

WZ Freitag, 2. März 1984

Leserbriefe

Bezug: Artikel von Frank Hänschen vom 10.2. 84 „Gerüchte um EB 7 ohne Grundlage“:
Es ist interessant, aus Ihrem Artikel zu erfahren, daß die EB7 einerseits „nicht mehr durchsetzbar ist“, andererseits nach 1990 dennoch „wieder ins Gespräch kommen könnte“. 1990 – das ist immerhin schon in sechs Jahren, also „übermorgen“! Außerdem ist Tatsache, daß die Planung der EB 7 vom Bezirksplanungsrat im Oktober 83 abgelehnt worden ist. Gegen diese Ablehnung ist aber vom Landschaftsverband Rheinland Widerspruch erhoben worden! Die EB 7 ist also keineswegs „vom Tisch“.

1990 ist schon übermorgen

Wuppertaler Nachrichten/Leserbriefe
Aus Briefen an die Lokalredaktion

Unzutreffend! – Einen besseren Anschauungsunterricht wie man verschweigt – dementiert und doch Tatsachen schafft, kann es wohl kaum noch geben. Warum das lästige Geschrei um die EB 7? Es geht ja zunächst einmal um das „Großindustriegebiet Kleine Höhe“! Aber ist das erst in Angriff genommen, dann wird die EB 7 eine Notwendigkeit, über die man nicht erst groß diskutieren muß. Gewiß, nicht vor 1990, aber ist das nicht schon übermorgen?

Es ist ein Grundsatz, daß derjenige über eine stärkere Machtposition verfügt, der den anderen Wissen vorenthält, um daraus Überraschungsmotive für das eigene Handeln zu begründen. Das große Erschrecken wird kommen, wie wir es zur Zeit bei der L 418 erleben.

Landschaftsbeirat gegen Industriegebiet

Wuppertaler Rundschau, Donnerstag, 16. Februar 1984, Ausgabe Barmen-Mitte

„Kleine Höhe“

Landschaftsbeirat gegen Industriegebiet

In seiner letzten Sitzung gab der Landschaftsbeirat bei der Unteren Landschaftsbehörde Wuppertal eine Stellungnahme zum Plan der Stadt, auf der Kleinen Höhe Industrie anzusiedeln, ab. Die Kleine Höhe liegt in einem Schmalen Landschaftsstreifen an der Stadtgrenze zu Velbert. „Das Planungsgebiet hat einen so hohen landschaftsästhetischen und ökologischen Wert, daß sich jeder Eingriff und jede nachteilige Veränderung der gegenwärtigen Nutzung verbietet“ stellte der Beirat fest.

In der Stellungnahme wird vor allem auf die ökologische Bedeutung der Kleinen Höhe eingegangen. Sie gehört zu ei| nem Naturgebiet im Norden von Wuppertal, das von Düsseldorf bis in den bergischmärkischen Raum reicht. Eine Bebauung würde die Verbindung zwischen den Erholungsgebieten unterbrechen. Die „Brückenfunktion”, die die Kleine Höhe hat, muß erhalten bleiben, um schwere Störungen des Naturhaushaltes zu verhindern. Die Trennung einzelner Landschaftsteile voneinander würde die Lebensräume vieler Tierarten so verkleinern, daß diese vom Aussterben bedroht wären. Dazu käme, daß die Kleine Höhe ihren Naherholungswert als Wandergebiet verlieren würde.

Die Bebauung würde aber nicht nur das Öko-System der umliegenden Gebiete beeinträchtigen, sondern auch ein Stück Natur zerstören, das im „Wuppertaler Raum mittlerweile Seltenheitswert hat“, stellte der Landschaftsbeirat fest.

Besonders betroffen wäre die Vogelwelt, Habicht, Sperber, Steinkauz und Baumfalke, die hier noch zuhause sind, auf der „roten Liste“ der vom Aussterben bedrohten Tiere stehen, verlören durch Abwanderung kleiner Nager (Mäuse, Eichhörnchen) ihre Beutetiere und damit die Nahrung.

Der Beirat befürchtet auch eine Verunreinigung des Grundwassers mit SchadstOffen, die in einem Industriegebiet „mit Sicherheit zu erwarten sind“. Mehrere Quellen und Bäche werden von diesem Grundwasser gespeist. Zur Zeit sei es noch von einer „erfreulich guten Qualität“. Eine Verschmutzung des Wassers wäre dort für den empfindlichen Feuersalamander das Ende.

Viele Wuppertaler, vor allem aus der Elberfelder Nordstadt, haben mit der Kleinen Höhe ein Stück Natur in ihrer Nähe. Vom Wandern bis Zum Skilanglauf wird dieses Gebiet intensiv zur Erholung genutzt.

Um dieses „landschaftlich und ökologisch sehr wertvolle Gebiet‘ zu erhalten, schlägt der Beirat vor, umweltgefährdende Betriebe nicht aus der Innenstadt auszulagern, sondern die Umweltentlastung sollte „durch technische Maßnahmen in den Betrieben durchgeführt werden, was nach dem heutigen Stand der Technik durchführbar und Zumutbar ist.“

Gerüchte um EB 7 ohne Grundlage

WZ Freitag, 10. Februar 1984, Wuppertaler Nachrichten

„Keine realistische Planung mehr”

Widersprüchliche Nachrichten gab es in letzter Zeit über den Neubau der B 7 (EB 7) im Bereich Aprath/Obersiebeneick/Dönberg. Einerseits ist die Straße nach einem Zitat des SPD-Landtagsabgeordneten Uwe Herder „vom Tisch’, wie er im Zusammenhang mit dem B 224n-Projekt erklärte, andererseits verschickt jetzt die Bürgerinitiative „Kleine Höhe’ ein Flugblatt, in dem es heißt: „Nach neuesten Informationen hat der Landschaftsverband Rheinland die Planung für die autobahngleiche EB 7 wieder aufgenommen, die in den letzten Jahren geruht hat.“

Geht man jedoch vom derzeitigen Sachstand aus, wird diese Straße niemals Realität. Das einzige, was in dem Rundschreiben der Bürgerinitiative stimmt, ist, daß die Planung in den letzten Jahren geruht hat. Die Bürger von der „Kleinen Höhe“ gehen aber davon aus, daß die Straße auf alle Fälle gebaut werden soll, wenn das dort geplante Industriegebiet kommt. – Von einer Wiederbelebung der EB 7 weiß man beim Landschaftsverband (LVR) Plan aus früheren Jahren; er könnte allenfalls nach 1990 wieder ins Gespräch kommen,“ hieß es gestern bei der LVR-Pressestelle in Köln. „Da wird zur Zeit nichts dran getan.“
Das Projekt werde zur Zeit beim Landschaftsverband „nicht mehr für eine realistische Planung gehalten.“
Auch Herder, Verkehrsexperte der Landtagsfraktion, geht weiterhin davon aus, „daß diese Straße nicht durchsetzbar ist.“ Sie stehe zwar noch in einem BedarfSplan des Bundes, aber „so weit hinten“, daß sie „in diesem Jahrtausend nicht mehr kommt.‘
Außerdem werde der Fernstraßenbedarfsplan zur Zeit fortgeschrieben und Herder ist sich sicher, daß die EB 7 in der revidierten Fassung nicht mehr auftaucht. Was in diesem Zusammenhang jedoch weiter die Ortsumgehung für Mettmann.
Frank Hänschen

Kleine Höhe bedroht 5000 Nevigeser

WZ Donnerstag, 9. Februar 1984, Velbert-Neviges

Landschaft erhalten

Einspruchsrecht in Wuppertal

Velbert-Neviges. Mit der drohenden Industrialisierung im Gebiet „Kleine Höhe“, jenem noch unverfälschten Grüngürtel zwischen Neviges und Obensiebeneick/Wuppertal, beschäfigten sich erneut die Gremien der Nevigeser CDU. Wie Ortsparteivorsitzender Ernst-Adolf Sckär (Vorsitzender des Bezirksausschusses Neviges) mitteilte, hat die CDU in Erfahrung gebracht, daß der Landschaftsverband den Plan, die EB 7 – eine autobahngleiche Straße – von Aprath über Obensiebeneick nach Dönberg zu führen, wieder aufgenommen hat. Man kann jedoch davon ausgehen, daß diese Straße nicht gebaut wird, wenn in die jetzige Grünzone „Kleine Höhe“ keine Industrie angesiedelt wird.

Hans-Joachim Wagner, Der von der Stadt Wuppertal CDU-Ratsmitglied, forderte  alle Bürger auf, Einspruch beim Planungsamt Wuppertal gegen den Bebauungsplan 750 Kleine Höhe”, einzulegen. Je mehr Bürgerbeschwerden eingehen, umso größer ist die Hoffnung, so sagte Wagner, daß der Grüngürtel „Kleine Höhe“ erhalten bleibt. Besonders dankbar wurde auch der Einsatz von Heinz Schemken, MdB, zur Kenntnis genommen, der sich im Rahmen einer Bereisung des Bezirksplanungsrates mit Nachdruck gegen den Wuppertaler Plan einer Industrieansiedlung aussprach. CDU-Kreistagsabgeordneter Dr. Peter Egen, Neviges, warnte vor einer Realisierung des Projekts in der Frischluftschneise Wuppertal — Neviges — Siepen und wies auf die Emissionsgefahren für nahezu 5 000 Bürger im Bereich Asbruch-Siepen hin. „Wenn man liest, welche Betriebe auf der „Kleinen Höhe“ nach Wuppertaler Vorstellungen siedeln können, wird mir als Kreistagsabgeordneter angst und bange“, erklärte Dr. Peter Egen. Chemische Betriebe, Lackfabriken, Stanz- und Presswerke, all dem will man aus Wuppertaler Sicht zur Ansiedlung auf der „Kleinen Höhe“ grünes Licht geben.

Der von der Stadt Wuppertal vielbeschworenen Erfordernis nach neuen Industriegebieten stehen die Nevigeser CDU Vertreter mehr als skeptisch gegenüber, zumal Wuppertal noch über ungenutztes Industrieland verfügt. Die für die „Kleine Höhe“ erforderlichen Investitionen befinden sich zudem in einer solchen Höhe, daß angesichts der leeren kommunalen Kassen man auf Gebiete mit niedrigen Investitionskosten zurückgreifen sollte. Wer heute – so war die übereinstimmende Meinung der CDU-Vertreter – leichtfertig die Landschaft zerstört, zeigt, daß er die Zeichen der Zeit noch nicht erkannt hat. „Wie will man es unserer Nachwelt gegenüber verantworten, zwischen zwei großen Wohngebieten im Jahr 1984 – nämlich zwischen Siepen/Asbruch und Obensiebeneick-Dönberg/Grenze – Industrie anzusiedeln und damit Fehler des vergangenen Jahrhunderts zu wiederholen?“ Daher gilt der dringende Appell, so formulierten es die drei CDU-Politiker, an die Bürger der Stadt, bis zum Montag, dem 13. Februar 1984, Bedenken und Anregungen schriftlich dem Planungsamt der Stadt Wuppertal, Rathaus, 5600 Wuppertal 2, mitzuteilen.

Lebenswichtige Schneise muß bleiben

Westdeutsche Zeitung Samstag, 28. Januar 1984
Kreis Mettmann

WZ-Gespräch mit Velberts Bürgermeister Heinz Schemken

Ausschuß des Bezirksplanungsrates informierte sich an der „Kleinen Höhe”

Von unserem Redaktionsmitglied Lothar Jungmann

Kreis Mettmann. „Dieses barbarische Vorhaben muß verhindert werden, so umschrieb Velberts Bürgermeister Heinz Schemken die Stimmung der Ausschußmitglieder des Bezirksplanungsrates, die im Rahmen einer Bereisung auch der „Kleinen Höhe” einen Besuch abstatteten. Wie die WZ bereits ausführlich berichtete, hat die Stadt Wuppertal vor, bis an die Nevigeser Ortsgrenze heran ein neues Industriegebiet auszuweisen. Der erste Bauabschnitt soll dabei 39 Hektar groß sein.

Bis zum 13. Februar haben die Wuppertaler zum zweiten Mal die Möglichkeit, ihre Bedenken und Anregungen vorzubringen. Die Bürgerinitiative „Kleine Höhe“ hat deshalb alle Betroffenen aufgefordert, sich schriftlich zu äußern, damit das Vorhaben scheitert. Velberts Bürger können sich daran nicht beteiligen, ihnen bleibt nur zu hoffen, daß ihre Volksvertreter weiterhin so vehement gegen dieses Projekt eintreten wie bisher. Rolf Colsmann (FDP) und der CDU-Bundestagsabgeordnete Heinz Schemken haben jedenfalls ihren Kampf dagegen noch nicht aufgegeben.

„Die Fachleute der Bezirksregierung und einige Fachleute als Berater sollten sich an Ort und Stelle überzeugen, daß mit dem Wuppertaler Vorhaben ein zusammenhängender regionaler Grüngürtel völlig zerstört wird,“ meinte Schemken und wies darauf hin, daß das Gelände landwirtschaflich äußerst wertvoll ist. Landwirte, die dazu befragt worden waren, hatten dies eindeutig bestätigt. Außerdem würde mit einer Industrieansiedlung eine wichtige Kaltluftschneise zerstört. Diese Schneisen haben die Funktion, die verbrauchte Luft Wieder zu erneuern. Betroffen von weniger „guter” Luft wären in diesem Fall nicht nur Velberter oder Wülfrather, sondern auch Wuppertaler, die in dem Bereich Katernberg wohnen. „Die Schneisen sind lebenswichtig und dürfen nicht unterbrochen werden,“ schätzte Velberts Bürgermeister die Bedrohung durch eine Industrieansiedlung ein, wobei die Unterbrechung sich langfristig auf der einen Seite bis ins Sauerland und auf der anderen Seite durch das Neandertal bis über den Rhein hinaus auswirken würde. Wenn auch vor Ort keine Beschlüsse gefaßt werden konnten, versprachen Schemken und Colsmann gegenüber der WZ, sich auch weiterhin energisch für die Erhaltung dieses ökologisch lebenswichtigen Gebietes einzusetzen. „Der Wuppertaler CDU kann ich in diesem Zusammenhang nur raten, sich auf die Seite der Bürger zu schlagen und dort keine Industrie zuzulassen,’ richtete Schemken ein klares Wort an seine Parteifreunde in der bergischen Metropole. Vertreten war Wuppertal durch Winfried Klein (CDU) und Michael Hetzelt (SPD), sowie Dr. Horst Jordan, Hauptgeschäftsführer der bergischen Industrie- und Handelskammer, als Berater.

In den nächsten Tagen sollen innerhalb der CDU-Fraktion des Bezirksplanungsrates weitere Gespräche geführt werden, um zum gewünschten Ziel zu kommen.

Auf dem schraffiert gekennzeichneten Bereich will die Stadt Wuppertal Gelände für erheblich belästigende Betriebe ausweisen. Foto: Wolfgang Schoene

Keine Industrie zur „Kleinen Höhe”

Westdeutsche Zeitung Samstag. 17. September 1983
Velbert-Neviges

Schemken schrieb an Regierungspräsidenten

Velbert-Neviges. Die Entscheidungen zugunsten der Stadt Wuppertal im Gebietesentwicklungsplan – es geht um das Gebiet Kleine Höhe – wurden in Velbert mit Verwunderung zur Kenntnis genommen, weil sie genau das Gegenteil von dem beinhalten, was auf einigen Plänen zu sehen ist. Man will aus Grünanlagen Industriegebiet machen. Bürgermeister Heinz Schemken, Mitglied des Bundestages, informierte die WZ über sein Schreiben an den Regierungspräsidenten:

„Bei den Beratungen um den Gebietsentwicklungsplan ; habe ich wiederholt auf die | Problematik des Gewerbegebietes „Kleine Höhe“, nördliches Gebiet Wuppertal, hingeWiesen. Nach den nun vorliegenden Vorschlägen zum Ausgleich der Meinungen innerhalb des Regierungsbezirks zwischen den GebietskörperSchaften ist nach wie vor das Gebiet „Kleine Höhe“ als Ansiedlungsgebiet für Industrie mit der Bezeichnung Gewerbe- und Industrieansiedlungs- | bereich eingeordnet. Zwar ist zwischen den angrenzenden Bereichen; dem zukünftigen S-Bahn-Haltepunkt Siepen und der Elberfelder Straße, ein Abstandsstreifen eingeplant, vom zukünftigen S-Bahn-Haltepunkt bis zur Siebeneicker Straße, entlang der Eisenbahn und der Straße „Am Rosenhügel“, grenzt die Industrieansiedlungsfläche jedoch teilweise an die südliche Wohnbebauung von Velbert. – Dies ist sicherlich nicht im Sinne des Ausgleichs der Interessen, da gerade im südlichen Bereich „Siepen“ des Stadtgebietes Velbert-Neviges im Verstärkten Maße Wohnbebauung angesiedelt wurde und noch wird. Diese Konzeption ist im Sinne der Landesplanung mit Ihrem Hause abge

Stimmt. –

Auch die weiteren Bereiche „Auf dem Pöthen, Hügelstraße (südlicher Hang)“ sind von einer möglichen Industrieansiedlung betroffen. Hinzu kommt, daß in der ursprünglichen Vorgabe der Gebietsentwicklungsplanung nach dem Vorentwurf Ihres Hauses vom August 1979 (Funktionsdarstellung Wohnen/Arbeiten und Flächenraster Besiedlung) die Freifläche Zwischen Obensiebeneick (nördlich Wuppertal) und Siepen (Velbert-Neviges) als Landschaftsfläche (Luftaustauschschneise) s geplant Wa.

Da im übrigen innerhalb des Gebietsentwicklungsplanes die Stadt Velbert in erheblichem Maße beschnitten wurde, habe ich für die Ausweisung dieser Fläche, so wie sie jetzt im Gebietsentwicklungsplan vorgesehen ist, kein Verständnis. Denn sollte in Ihrem Hause mit gleichem Maßstab den Anregungen und Bedenken gefolgt werden, wie das Zum Nachteil der Stadt Velbert geschehen ist, wäre hier zumindest die zusammenhängende Landschaft zu schützen. Ich bitte, dieses bei den jetzt. folgenden Anhörungen mit zu berücksichtigen und trage Ihnen noch einmal die Bedenken großer Teile der Bürgerschaft VO?.

„Kleine Höhe“ wurde vertagt

WZ Donnerstag, 2. Juni 1983
Wuppertaler Nachrichten

Gutachten liegt vor/Planungsausschuß noch nicht informiert

Bevor der Planungsausschuß gestern in seine Tagesordnung, die immerhin die Erörterung von 31 Bauleitplänen vorsah, eintrat, wurde Grundsätzliches debattiert: Die Stadtverordnete Ingrid Pfeiffer (FDP) machte ihrem Ärger Luft, daß von den benötigten Unterlagen ein erheblicher Teil – „und dann auch noch der schwierigere“ – erst zwei Tage vor der Sitzung den Ausschußmitgliedern zugegangen sei. Nicht nur die Vorbereitung zur Sitzung, zum Beispiel durch Ortsbesichtigungen, habe darunter zu leiden. Auch die Eingaben der Bürger unter „Anregungen und Bedenken“ hätten ihre Beachtung verdient. Die Liberalen als Zweier-Fraktion haben es in dieser Hinsicht besonders schwer. So wurden mit Zustimmung aller Parteien sämtliche nachgereichten Drucksachen – bis auf eine – auf die nächste Sitzung des Planungsausschusses am 29. Juni vertagt. Selbst zurückgezogen hatte die Verwaltung eine erneute Beratung über das geplante Industriegebiet Kleine Höhe. Dazu hieß es, das ökologische Gutachten läge der Verwaltung zwar mittlerweile vor, aber habe noch nicht für die Sitzung ausgewertet werden können. fh

Keine Machenschaften

WZ Samstag, 2. Oktober 1982
Wuppertaler Leserbriefe

Aus Briefen an die Lokalredaktion

Unter der Überschrift „Initiative „Kleine Höhe“ trug ihre Bedenken vor“ berichtete die WZ über ein Bürgergespräch zum Bebauungsplan 750 – Kleine Höhe, das die CDU veranstaltete. Die in dem Artikel wiedergegebenen Äußerungen des CDU-Vorsitzenden Dr. Lichtenberg, der von „Machenschaften innerhalb der Verwaltung“ und von „hier sollen Sachkundige Kritiker mundtot gemacht werden“ gesprochen haben soll, weist die Verwaltung in aller Form zurück.

Die Kritik von Herrn Dr. Lichtenberg soll sich darauf bezogen haben, daß ein der CDU angehörender Bezirksvertreter von der Verwaltung für befangen gehalten wird.

Dazu ist folgendes festzustellen: Nach der Gemeindeordnung ist ein Mitglied der Bezirksvertretung befangen, wenn es z.B. im Geltungsbereich oder in unmittelbarer Nähe seines Bebauungsplangebietes, über das die Bezirksvertretung berät, über Grundbesitz verfügt, der durch die geplante Bebauung Nachteile erleiden oder Vorteile erhalten kann.

Diese Rechtsauffassung, von der Verwaltung sowohl dem Bezirksvorsteher und dem Betroffenen mitgeteilt als auch in einer Sitzung der Bezirksvertretung erläutert, ist in diesem konkreten Fall Von dem Regierungspräsidenten in Düsseldorf ausdrücklich bestätigt worden.

Presse- und Informationsamt der Stadt Wuppertal