WZ KREIS METTMANN 16. April 2018
Von Ulrich Bangert
Die Kleine Höhe bleibt weiter im Gespräch als Standort für eine Klinik für Forensische Psychiatrie. Das war jetzt Thema beim Bürgerverein Hardenberg.
Neviges. Bevor Uwe Teubner von der Bürgerinitiative Kleine Höhe auf der monatlichen Mitgliederversammlung des Bürgervereins Hardenberg-Neviges auf die neusten Entwicklungen in Sachen Forsenik-Standort zu sprechen kam, ging er auf die Geschichte ein, wie es dazu kam, dass dieses Stück freie Landschaft für eine Bebauung geopfert werden sollte. „Der Rat der Stadt Neviges hatte 1968 beschlossen, diesen Bereich als Gewerbegebiet auszuweisen. Damals haben schon alle den Kopf geschüttelt, weil die Erschließung sich als besonders schwierig darstellte. Bauern verkauften ihr Land an die Stadt, die Firma Glanzstoff plante dort ein Technologiezentrum, sogar mit Hubschrauberlandeplatz. Das alles hat sich zerschlagen, weil festgestellt wurde, dass viel zu tun ist, um solch ein Gebiet für Gewerbe herzurichten. Das wird sehr teuer.“ Originalartikel
Im Blickpunkt stand zunächst Gelände der Bereitschaftspolizei
Mit der kommunalen Neugliederung 1975 sei dieser Bereich an die Stadt Wuppertal abgegeben worden. Teubner erinnerte daran, dass man über ein Wohngebiet nachgedacht habe oder über die Aufstellung von Windrädern. „Wuppertal versuchte, es zu vermarkten, nichts ließ sich umsetzen.“ Als die Landesregierung festgelegt hatte, dass im Landgerichtsbezirk Wuppertal eine forensische Klinik errichtet werden muss, sei man zuerst auf das Gelände der Bereitschaftspolizei Wuppertal gekommen, wo die Stadt allerdings hochwertiges Wohnen geplant habe. Für die Forensische Psychiatrie sei dann die Kleine Höhe vorgeschlagen worden.
Die Bergische Diakonie Aprath habe eine Ansiedlung der Klinik auf ihrem Gelände erwogen, aber einen Rückzieher gemacht, so dass die Kleine Höhe wieder im Fokus stehe. Nun gebe es eine neue Entwicklung. „Das Gelände an der Müngstener Straße wird nicht frei, die Polizei zieht nicht weg, im Gegenteil, sie vergrößert sich durch eine neue Einheit“, so Uwe Teubner. Auf einem Gelände neben dem Jugendgefängnis in Ronsdorf könnte die Forensik gebaut werden.
Die naturrechtliche Planung ist vielen Firmen zu kostspielig
Gabriele Schnabel von der Bürgerinitiative berichtete, dass der Bedarf an solchen Kliniken für psychisch kranke Straftäter steige. Sie wies darauf hin, dass eine Bebauung der Kleinen Höhe naturrechtlich so komplex sei, dass es Firmen zu teuer ist. „Aber beim Land spielt das keine Rolle“, bemerkte sie. „Je mehr Menschen genauer hingucken, desto mehr Druck entsteht, dort die Landschaft nicht anzutasten“, ermunterte Uwe Teubner seine Zuhörer zur Einmischung. „Die Gefahr für die Fläche wird weiter bestehen.“ Sehr zum Missfallen der Nevigeser, die nicht nur um das Landschaftsbild und die Natur fürchten. „Wir brauchen diese Frischluftschneise für alle.“
„Von einer Bebauung dort wären weniger die Wuppertaler als vielmehr die Nevigeser betroffen“, stellte Teubner dar. Zudem würden die Landwirte beteuern, dass sie die Äcker zum Wirtschaften unbedingt bräuchten. „Das Ganze ist ein Politikum“, stellte der Vorsitzende des Bürgervereins, August-Friedrich Tonscheid, zum Abschluss der Versammlung fest, der Kungeleien zwischen den Parteien ausgemacht haben will.
Quelle WZ