Kreis plant neue Naturschutzgebiete
Velbert. Velbert soll sieben Zonen hinzubekommen, zwei sollen erweitert werden. Nabu begrüßt die Pläne, will aber noch Verbesserungsvorschläge machen.
Velbert soll sieben neue Naturschutzgebiete bekommen. Außerdem sollen zwei von drei bestehenden Naturschutzgebieten erweitert werden. Das sieht der Neuentwurf des Landschaftsplans für den Kreis Mettmann vor, der am Donnerstag, 1. September, bei der Kreisverwaltung zur Einsichtnahme für die Bürger offengelegt wird.
Neu ausgezeichnet werden sollen im Norden Velberts die Naturschutzgebiete Hesperbachtal, Asbachtal, Eickelbachtal und Priehlbachtal, im Süden der Stadt die Gebiete Eignerbach-Niederung, Hohdahlbachtal und der Oberlauf der Düssel. Die bestehenden Naturschutzgebiete Deilbachtal und Felderbachtal sollen zum Teil erheblich erweitert werden.
„Es geht um den besseren Schutz bedrohter Pflanzen- und Tierarten, Erholung und ein schönes Landschaftsbild“, sagt Barbara Zumbrink von der Unteren Landschaftsbehörde der Kreisverwaltung Mettmann. Der Artenschutzbedarf ist jedenfalls da: 45 Prozent der heimischen Tiere und Pflanzen sind nach Angaben des NRW-Umweltministeriums vom Aussterben bedroht oder ausgestorben.
Deshalb sollen nach Angaben der Landschaftsbehörde Bachtäler, strukturreiche kleinere Waldbestände, schutzwürdige Biotope, Luftschutzstollen und kleinere Steinbrüche als geschützte Landschaftsbestandteile ausgewiesen werden.
In vielen Luftschutzstollen hätten sich zum Beispiel Fledermäuse eingenistet, erklärt Zumbrink. Das Asbachtal habe eine große Bedeutung für den Vogelschutz, sagt Frank Todt, Stadtbeauftragter für Velbert des Naturschutzbundes Nabu. „Die Zuglinie geht dort entlang, außerdem haben wir dort eine große Rotmilanpopulation“, so Todt. Der Nabu begrüße die Änderung des Landschaftsplanes. „Wir werden aber nach Durchsicht aller Unterlagen noch Korrekturen vorschlagen“, sagt Todt. Zum Beispiel könne er sich eine zeitweise Abschaltung des Windrads im Asbachtal vorstellen, um die Vögel besser zu schützen.
Grundgedanke Biotopverbund
Ein Grundgedanke für die Erweiterung und Neuausweisung der Naturschutzgebiete ist laut Barbara Zumbrink der sogenannte Biotopverbund. Dabei geht es nach Angaben des Landesamtes für Natur- Umwelt und Verbraucherschutz NRW um das „Ziel des Aufbaus eines landesweit durchgängigen Biotopverbundsystems zur nachhaltigen Sicherung und Wiederherstellung der biologischen und genetischen Vielfalt heimischer Tier- und Pflanzenarten und deren Populationen.“ Denn wenn Schutzgebiete zu klein und zu „verinselt“ seien, erhöhe sich die Gefahr des Aussterbens mancher Arten, ergänzt Zumbrink. Der Biotopverbund sie ein Ziel, das mindestens schon seit dem Jahr 2000 bestehe, sagt Frank Todt. „Wir hinken bei der Umsetzung hinterher, es wird höchste Zeit“, mahnt er.
Wie schnell es nun weiter geht, hänge davon ab, wie viele Änderungen Verbände und Bürger vorschlagen, sagt Barbara Zumbrink. Doch die Landschaftsbehörde hat einen Plan: „Wenn alles glatt geht, soll der Plan 2018 in Kraft treten.“
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Offensichtlich hat der Kreis Mettmann eher begriffen, wohin der Naturschutz in Zukunft gehen muss, als die Stadt Wuppertal.
Der Landschaftsplan des Kreises Mettman im Netz:
https://www.kreis-mettmann.de/media/custom/2023_1530_1.PDF?1347867618