Verplant? Polizei bleibt nun wohl auf Lichtscheid

Sonntagsblatt
Ronsdorf/Lüttringhausen
10.12.2017

Komplette Ausgabe vom 10.12.2017

Gelände an der Parkstraße ist zu klein – bald Ausbau an der Müngstener Straße?

(Fotos: Archiv Sonntagsblatt)

Schon ein Laie kann erkennen, dass das vorgesehene Gelände (rot) an Justizschulen und JVA für die Polizei nicht ausreichend dimensioniert wäre, zumal durch den Ausbau der L 419 ein weiterer Streifen geopfert werden müsste.  Da bietet das Areal (gelb) auf Lichtscheid doch eine Menge mehr Möglichkeiten, zumal dort schon vieles vorhanden ist, was nur zu modernisieren wäre.

(Reg./JoB) Schon seit geraumer Zeit weisen Instandhaltungsarbeiten auf dem Gelände der Bereitschaftspolizei an der Müngstener Straße darauf hin, dass es für die Behörde und ihre Einsatzkräfte an diesem Standort weitergehen wird. Originalartikel 
Vom Tisch ist offensichtlich die Planung eines Neubaus an der Parkstraße neben Justizschulen und JVA Ronsdorf – das Gelände ist schlichtweg zu klein für alle Anforderungen.
Die neuerlichen Planungen scheinen weiter fortgeschritten zu sein, gab es doch auch schon gemeinsame Begehungen vom Bau- und Liegenschaftsbetrieb (BLB) und In­nenministerium.
Mit der neuen Landesregierung hat diese Entwicklung wohl weniger zu tun, sind laut gut unterrichteter Kreise die Pläne zum Ausbau der Müngstener Straße doch schon unter der vorigen Regierung intensiv verfolgt worden. Nur der Öf­fentlichkeit wurde weiter – aus was für Gründen auch immer – die Parkstraßen-Va­ri­ante dargelegt. Welche Nutzung die Planer für das Grundstück an der Parkstraße und die darauf stehenden Gebäude jetzt vorgesehen haben, ist offen.
Welche Auswirkungen die neue Entwicklung auf die Entscheidung über den Forensikstandort hat, wird im Rat der Stadt abzuklären sein.


Verlautbarung an die Polizeibediesteten des PP Wuppertal

Das bisher für eine Verlegung des Standortes Müngstener Straße an die Parkstraße vorgesehene Grundstück hat sich durch die gewandelten Anforderungen an den neuen Standort als definitiv zu klein erwiesen. Insbesondere das zu errichtende Regionale Trainingszentrum (RTZ) einschließlich des Trainings AMOK-TE erfordert eine bebaubare Grundfläche, die auf der Parkstraße nicht vorhanden ist. Auch mit Blick auf den zu erwartenden weiteren Personalzuwachs unserer Behörde wä­ren die Kapazitäten an der Park­straße nicht ausreichend.
Vor diesem Hintergrund wird der BLB nun prüfen, ob alle Organisationseinheiten (einschließlich RTZ und AMOK-TE) weiterhin auf der Müngstener Straße untergebracht werden können. Dies nicht zuletzt auch, weil getrennte Standorte die behördliche Aufgabenerfüllung und Zusammenarbeit deutlich erschweren würden. Sollte die Prüfung zu einem positiven Ergebnis führen, würde der Standort Müngstener Straße saniert. Dies würde voraussichtlich auch Neubauten einschließen. Ein Ergebnis der Machbarkeitsprüfung durch BLB bleibt jedoch zunächst abzuwarten.


Kommentar 

Was der Bürger an Planungen in letzter Zeit offeriert bekommt, ist teilweise haarsträubend. Man ist dann immer wieder froh, wenn sich Bürger für das Gemeinwohl einsetzen und Ideen einbringen, wenn Planer zur Vernunft finden und gemeinsam Kompromisse erarbeitet werden, auch wenn vorher schon etliche Gelder verbrannt wurden. Beklemmend ist nur, dass es immer wieder Menschen gibt, die bereit sind, in vorauseilendem Gehorsam die sofortige Umsetzung von Behördenmaßnahmen zu fordern. Dass Planer aber auch irren können, ist hinlänglich bekannt. Andersdenkenden Realitätsverlust vorzuwerfen und sie zu diffamieren, hat mit Demokratie und Gemeinsinn herzlich wenig zu tun. (JoB)

Quelle: Sonntagsblatt online / Komplette Ausgabe vom 10.12.2017.pdf

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