Katernberger Bote Ausgabe 2/1984
SPÄT AUFGEWACHT: DIE GRÜNEN Zwei Tage vor dem Urnengang vom 30. September war es soweit: Die Grünen entdeckten das Problem „Kleine Höhe „. An sich erfreulich, daß sich die „Öko-Partei“ in einer vom GeneralAnzeiger veröffentlichten Mitteilung gegen Gewerbeansiedlung im Bereich „Kleine Höhe“ aussprach. Doch für eine „Bewegung“, die sich den Umweltschutz auf ihre Fahnen geschrieben hat, war ein solches Wahlkampf bonbon kurz vor Toresschluß ein wenig dürftig. Kann man doch von einer Gruppierung, die zumindest vor Wahlen bereits seit Jahren im Tal präsent ist, eine etwas langfristigere, ernsthaftere Beschäftigung mit der drohenden Industrieansiedlung in diesem Bereich erwarten. Die CDU hat jedenfalls bereits durch ihre konsequente Ablehnung dieser von Verwaltung und SPD favorisierten Landschaftszerstörung erreicht, daß sich die Bezirksvertretung Uellendahl-Katernberg gegen die Änderung
des Bebauungsplanes ausgesprochen hat. Dies wäre die planungsrechtliche Voraussetzung für Gewerbeansiedlung gewesen. Der Katernberger Stadtverordnete Decker formulierte als Mitglied des Planungsausschusses für die CDU-Stadtratsfraktion den Antrag, dieses Bauleitverfahren „Kleine Höhe “ einzustellen. Dies fand jedoch im bisherigen Stadtrat angesichts der Mehrheit der SPD nicht die erforderliche Zustimmung . Die Grünen haben nunmehr Gelegenheit, zu zeigen, wie ernst sie es in der praktischen Alltagspolitik mit dem Umweltschutz meinen. Im neugewählten Stadtrat verfügt die SPD ja bekanntlich über keine Mehrheit mehr. Es bleibt zu hoffen, daß es in der Frage „Kleine Höhe“ nicht zu einem kurzsichtigen Hin- und -herTaktieren wie bei der L 418 kommt. Eines sollen die betroffenen Bürger wissen: Auch die neue CDU Ratsfraktion wird ihre klare Haltung gegen überflüssige Industrieansiedlung im Bereich „Kleine Höhe “ nicht personalpolitisch taktischen Erwägungen opfern !