Presseerklärung der BI „Kleine Höhe“ im Rahmen der BV Uellendahl/Katernberg am 07.07.16

Logo_BI_TextPressemitteilung:

Stellungnahme der BI Kleine Höhe zur geplanten Forensik auf der Kleinen Höhe – Infoveranstaltung vom 07.07.16 im Rahmen der Bezirksvertretung Uellendahl/Katernberg

Die BI Kleine Höhe begrüßt, dass die Stadt Wuppertal, insbesondere Herr Oberbürgermeister Mucke bemüht ist, die Wuppertaler Bürgerinnen und Bürger mit einer weiteren Info-Veranstaltung über die Planung der Forensik zu informieren.
Wie die Bürgerinitiativen und viele Wuppertaler jedoch feststellen müssen, bleibt es lediglich bei Bemühungen, die ein sachliches Abwägen der Argumente bzgl. der Standortwahl vermissen lassen.

Nach wie vor unbeantwortet bleibt die Frage: „Warum hier und nicht da“?

Hier, das ist das Gelände der Kleinen Höhe, auf der unter heutigen Gesichtspunkten der Naturbewahrung kein Regionalplaner mehr die Verwendung als Gewerbegebiet verantworten könnte. Dennoch hält die Stadt Wuppertal eisern daran fest, auch noch das letzte „Filetstück“ (größte zusammenhängende ökologisch wertvolle Fläche) Wuppertals für die kommenden Generationen final zu vernichten.

Da, das ist eine Fläche, die bereits erschlossen, bebaut, versiegelt und langjährig intensiv genutzt wird und ohne größeren Schaden für Natur und Umwelt mit Sondernutzung belegt werden kann.

Hier, das ist eine Fläche, die bereits vor Jahren in dem verzweifelten Versuch die Planungsinvestitionen doch noch zu Geld zu machen, mit einer hochwertigen Wohnbebauung in attraktiver landwirtschaftlicher Lage und Nähe zum Golfplatz vermarktet werden sollte. Dass diese Vermarktung auch an den immensen Erschließungskosten scheiterte, wurde öffentlich nicht diskutiert.

Da, das ist eine Fläche, die auf einmal ohne jegliche fundierte Planungsgrundlage (s.h. Aussagen der Politik und Verwaltung) für die städtebauliche Entwicklung mit Scheibchengrundstücken und entsprechenden Häuschen als unverzichtbar erklärt wird.

Hier, das ist eine Fläche, die in hohem Maße dazu beiträgt Starkregenereignisse durch naturnahe Bachläufe und hohen Versickerungsgrad für die umliegende Region zu kompensieren und darüber hinaus dem von der EU geforderten Erhaltungs- und Verbesserungsanspruch natürlicher Wasserläufe, Quellen und Quellgebiete entspricht.

Da, das ist eine Fläche, die umgeben ist von überwiegend gewerblich bzw. industriell geprägter Bebauung und Nutzung mit entsprechend verkehrstechnischer Anbindung.

Hier, das ist eine Fläche, die planungsrechtlich das Potential für uneingeschränktes Landschaftsschutzgebiet und Erhalt einer der wichtigsten Kulturlandschaften der Region beinhaltet. Die heutige Entscheidung zur Initialbebauung ist – „wie aus der Zeit gefallen“ – und nicht zuletzt einem nicht vorhandenen Umweltbewusstsein der 70er Jahre entsprungen und mit den  heutigen Verpflichtungen zum Naturschutz und Flächenhaushalt überhaupt nicht mehr vereinbar.

Da, das ist eine Fläche, die hauptsächlich von der Diskussion und dem Thema einer möglichen „Gefahr einer Forensik“ in unmittelbarer Nähe zur Bebauung geprägt ist. Seit wann sind Kliniken in einem Mischgebiet ein Problem?

Hier, das ist eine Fläche, um deren Erhalt sich nunmehr nahezu 3 Generationen, die Landwirte der Region und Naturschützer durch bürgerschaftliches Engagement kümmern und diese pflegen.

Hier ist bis heute nur ein Mitglied des Stadtentwicklungsausschusses unseren Einladungen nachgekommen. Der Wuppertaler OB stellt sich hier und heute zum ersten mal seinen Bürgern.

Da erfolgt unmittelbare Information der Verwaltung und Politik an die Bürger.

So stellen wir die Frage weiterhin: „Warum hier und nicht da“ und erwarten u.a. von unserem Oberbürgermeister, aber auch von der Wuppertaler Politik und Verwaltung, dass diese sich für die Belange aller Wuppertaler Bürger*innen einsetzen und nun schlussendlich sachdienliche Argumente liefern.

Oder sind die Bürger*innen der Nordhöhen Bürger*innen 2. Klasse?

So fordern wir weiterhin – auch für die nächsten Generationen – die Kleine Höhe muss bleiben, was sie ist:

  • Natürlicher Lebensraum für Pflanzen und Tiere
  • Naherholungsraum für die Menschen
  • Wertvolle Ackerfläche für die regionale Landwirtschaft
  • Teil einer regional bedeutenden Frischluftschneise zwischen Ruhrgebiet und den bergischen Metropolen
  • Kulturlandschaft von besonderer Bedeutung

Presseerklärung Bezirksvertretung 07.07.16.pdf

2 Gedanken zu „Presseerklärung der BI „Kleine Höhe“ im Rahmen der BV Uellendahl/Katernberg am 07.07.16“

  1. Auch in der Energieerzeugung haben Politiker dazu gelernt
    ( Atomausstieg). Wir stehen in der Verantwortung für nach- folgende Generationen. Auf Beton ist nichts zu ernten. Nutzen Sie die bereits erschlossenen und brachliegenden Flächen. Lassen Sie sich in Bezug auf die medizinische Versorgung forensischer Patienten auch andere Modelle ( dezentrale Versorgung bereits während der Inhaftierung z.B.) durch den Kopf gehen.
    Die Erhaltung der Natur ist gegenüber den meisten Auswahl-kriterien als höherwertig einzustufen.

  2. Ich bei sicher sehr traurig wenn die schöne Natur zerstört wird. Kann man in Aprath nicht wieder die Verhandlungen aufnehmen?

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