Forensik
Kleine Höhe: „Kriegskasse ist gut gefüllt“
Der gleichzeitig erforderliche, bisher parallel entwickelte, neue Bebauungsplan steht dagegen nicht auf der Tagesordnung. „Wir haben die Verfahren hier getrennt“, so Marc Walter, Leiter der Abteilung verbindliche Bauleitplanung, „der Bebauungsplan soll nach den Ferien eingebracht werden.“ Von dieser Verschiebung hörte die Bürgerinitiative nach eigenen Angaben erst auf Nachfrage oder gar nicht. Ihre Befürchtung, die Offenlegung des Flächennutzungsplans, bei der Bürger letztmalig Einwände erheben dürfen, könnte „diskret“ in den Sommerferien erfolgen, erfüllt sich aber nicht. Marc Walter: „Stand jetzt werden wir den Plan vom 31. Juli bis 8. September offenlegen.“
Das Versprechen von Oberbürgermeister Andreas Mucke, in Sachen Forensik ein komplett transparentes Verfahren anzubieten, sieht die Bürgerinitiative nicht eingelöst. „Aktuelle Infos zur Forensikplanung werden inzwischen nur noch leidlich bis gar nicht kommuniziert. Auch die eigene Forensikseite ist von der Startseite der Stadt Wuppertal im Netz verschwunden. Das letzte Treffen der Bürgerinitiativen mit dem OB fand am 9. März statt. Sonst gab es dazu immer ein Protokoll, diesmal nicht“, kritisiert BI-Mitglied Angelika Behr. Das ärgert die Aktivisten, weil sie dabei ihren an Kriterien für die Bewertung der möglichen Standorte einer Bergischen Arena orientierten Vergleich der Flächen Kleine Höhe und Lichtscheid vorgelegt hatten. Marc Walter räumt ein, dass das Protokoll fehlt. „Das ist dem Arbeitsanfall geschuldet. Es kommt aber noch.“
Mit der jetzt vorliegenden Drucksache für den Offenlegungsbeschluss wird aber zumindest eine heiß diskutierte Frage beantwortet: Die Verwaltung nennt darin erstmals die zehn weiteren Standorte auf Wuppertaler Stadtgebiet, die sie im Hinblick auf ihre mögliche Forensik-Eignung geprüft hat. Fazit: Was Verfügbarkeit und Eignung angeht, gab es mit der Gewerbepotenzialfläche Oberste Feld in Nächstebreck aus Verwaltungssicht nur ein weiteres Areal mit allerdings schwieriger Topographie, das neben der Kleinen Höhe und Lichtscheid in Frage gekommen wäre. Offen ist unterdessen noch, wie sich die künftige schwarz-gelbe Landesregierung zum Thema Forensik verhält. Der für den Kreis Mettmann neu in den Landtag gewählte CDU-Abgeordnete Martin Sträßer bezeichnete den Standort Kleine Höhe im WAZ-Interview als „ungünstig“, glaubt aber auch, dass die Plätze dringend gebraucht werden.
Die Bürgerinitiative will die Kleine Höhe in keinem Fall kampflos räumen. Zweifel meldet Gabriele Schnabel speziell mit Blick auf die Gutachten rund um Umwelt- und Artenschutzfragen an. Eine entsprechende Kanzlei habe man bereits genommen und auch finanzielle Mittel im Rücken: „Die Kriegskasse ist voll.“
Quelle: Wuppertaler Rundschau
Gut gefüllte Kriegskasse ist leider sehr optimistisch. Wir gehen davon aus, dass weitere Anstrengungen nötig sind, wenn ein Verfahren auf den Weg gebracht wurde. Aktueller Stand: http://bi.kleinehoehe.de/spendenaktion-infostaende/. Wir gehen von einer zweiten Sammelaktion aus, wenn es soweit ist.
Folgender Leserbrief von mir wurde heute in der Rundschau veröffentlicht:
Ja, die Bürgerinitiative ist gegen die Bebauung und Versiegelung des grünen Naherholungsgebiets Kleine Höhe.
Ja, wir kämpfen dafür, dass dort nicht gebaut wird, auch keine Forensik!
Ja, wir leben aktives Bürgerengagement.
Aber nein, wir haben keine „Kriegskasse“, weil wir keinen Krieg führen.
Ich finde die militärische Ausdrucksweise nicht passend.
Auch ist die Kasse nicht voll. Sollten wir tatsächlich gegen die Bebauung klagen müssen, brauchen wir weitere Spenden von unseren Unterstützern.