Große Demonstration gegen den Bau einer Forensik

lokalkompasLokalkompass 27.01.2016

„Angesichts des Schmuddelwetters bin ich sehr zufrieden“, blickt Anna Mahlert zurück. „Das zeigt, wie sehr das Thema die Leute antreibt“, so die Sprecherin der Elterninitiative „Keine Forensik in Wuppertal“. „Wir haben uns klar gegenüber Stadt und Land positioniert und ich hoffe, dass die Demonstration ein Umdenken bewirkt hat.“ Originalartikel 
Zusammen mit der bereits seit Jahren bestehenden Bürgerinitiative „Kleine Höhe“ will man verhindern, dass der Grüngürtel zwischen Elberfeld und Neviges bebaut wird. Zuerst wurde von Wuppertaler Seite daran gedacht, dort ein neues Gewerbegebiet zu erschließen, schließlich bot die Velberter Nachbarstadt das Gelände dem Land Nordrhein-Westfalen an, das im Landgerichtsbezirk Wuppertal einen Standort für eine neue Klinik für psychisch kranke Straftäter errichten will. Seit Jahren wehrt sich die Bürgerinitiative Kleine Höhe gegen jegliche Bebauung der überwiegend landwirtschaftlich genutzten Fläche, weil die ein letztes Brückenglied eines bundesweiten Freiflächenverbundsystems ist. Sechs Bäche entspringen in dem Lebensraum für seltene Tier- und Pflanzenarten, der außerdem eine wichtige Kaltluftentstehungszone darstellt.
„Wo soll das ganze Abwasser hin, wenn da gebaut wird?“, fragt sich eine Demonstrantin, die befürchtet, dass sich das in Neviges aufstaut. „Die rot-grüne Landesregierung, die auch wegen ihres erklärten Zieles, den Flächenfraß zu stoppen, gewählt wurde, tritt hier nun als Verursacher der geplanten Flächenversiegelung auf“, bemerkt Anna Mahlert, die sich als Mutter um die Kinder sorgt. „In direkter Nachbarschaft der Kleinen Höhe werden beispielsweise in der Bergischen Diakonie Aprath Kinder therapiert, die Opfer von sexueller Gewalt geworden sind. Auch der Leimberghof sowie das Kinderheim für Kinder mit Gewalterfahrung und eine Einrichtung für Jugendliche und Mütter mit Kindern befinden sich in unmittelbarer Nähe. Der Bau einer Forensik auf der Kleinen Höhe würde die Nachbarschaft von Tätern und Opfern in therapeutisch schädlicher Weise herbeiführen.“
„Wir haben genügend Brachflächen in Wuppertal“, behaupten die Demonstranten, die sich außerdem über Wuppertals Oberbürgermeister Andreas Mucke aufregten, der sagte, er könne eine Forensik seinen Bürgern auf dem Lichtscheid – dem vom Ministerium bevorzugten Standort – nicht zumuten.

Quelle: Lokalkompass

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