CDU-Landtagsabgeordneter sieht Forensik-Standort kritisch

WAZ-Online 09.06.2017
Kathrin Melliwa

MASSREGELVOLLZUG

Landschaftlich reizvoll und bei Spaziergängern beliebt: die Kleine Höhe zwischen Nevigeser Straße und Schanzenweg. Hier will die Stadt Wuppertal bis Ende 2017 Baurecht für die Errichtung einer Forensik schaffen.
Foto: Uwe Möller

Landschaftlich reizvoll und bei Spaziergängern beliebt: die Kleine Höhe zwischen Nevigeser Straße und Schanzenweg. Hier will die Stadt Wuppertal bis Ende 2017 Baurecht für die Errichtung einer Forensik schaffen.

NEVIGES.  Der neue CDU-Landtagsabgeordnete Martin Sträßer wünscht sich einen anderen Standort für den Bau der Forensik als die Kleine Höhe in Velbert.

Rot-Grün war gestern, jetzt ist Schwarz-Gelb am Zug. Was passiert mit den Projekten, die die abgewählte Landesregierung eingestielt hat, wie zum Beispiel der dringend nötige Bau einer Forensik? Der bisherige Plan: Schafft die Stadt Wuppertal bis Ende 2017 auf der Kleinen Höhe Baurecht, soll hier eine Klinik für 150 psychisch kranke Straftäter entstehen.

„Die Plätze werden dringend gebraucht“

„Die Rahmenbedingungen haben sich nicht geändert, die Plätze werden dringend gebraucht“, sagt Martin Sträßer (CDU), frisch gewählter Landtagsabgeordneter für Velbert, Wülfrath und Teile von Mettmann. Streitig sei nur der Standort, und da macht der gebürtige Nevigeser aus seiner persönlichen Meinung keinen Hehl: „Ich würde mir einen anderen Standort wünschen.“

HIN­TER­GRUND Die Stadt Wup­per­tal in­for­miert auf Home­page
In NRW gibt es 14 Kli­ni­ken für psy­chisch kran­ke Straf­tä­ter. Neue wer­den ge­baut, wo The­ra­pie­plät­ze feh­len: Im Land­ge­richts­be­zirk Wup­per­tal, zu dem auch Vel­bert und Hei­li­gen­haus ge­hö­ren, feh­len 180 Plät­ze.
Sämt­li­che Ent­wick­lun­gen zum Be­bau­ungs­plan­ver­fah­ren Klei­ne Höhe sind er­sicht­lich auf der Home­page der Stadt Wup­per­tal.

Die „Kleine Höhe“ zwischen der Nevigeser Straße und Schanzenweg halte er für „ungünstig“, dafür sei das landschaftlich genutzte Gebiet nicht gedacht. Aber der 57-Jährige sagt auch: „Ich halte eine Änderung der Pläne für eher unwahrscheinlich. Der Druck auf das Land ist nach wie vor da, man muss jetzt abwarten. Die Stadt Wuppertal ist am Zug, etwas zu liefern.“

Originalartikel

Gelände in Lichtscheid als Plan B

Mit der noch amtierenden Gesundheitsministerin Barbara Steffens (Bündnis 90/Die Grünen) hatte Wuppertals Oberbürgermeister Andreas Mucke einst folgende Vereinbarung geschlossen: Sollte bis Ende 2017 kein Baurecht auf der Kleinen Höhe geschaffen werden, käme als Alternative das Gelände der Bereitschaftspolizei an der Müngstener Straße in Lichtscheid in Frage.

Bergische Diakonie Aprath hatte einst abgesagt

Zur Absicherung, so hatte ein Sprecher des Gesundheitsministeriums einst erklärt, hatte das Land im Sommer 2016 bei der Bezirksregierung auch eine Bauvoranfrage eingereicht. Nach der unerwarteten Absage der Bergischen Diakonie Aprath – zunächst war die Forensik in Wülfrath geplant – wolle man nicht mit leeren Händen dastehen, falls die Pläne für die Kleine Höhe doch platzen sollten.

Von dem 23 Hektar Grundstück, das die Stadt Wuppertal dem Land auf der Kleinen Höhe angeboten hat, sollen fünf Hektar für die Forensik bebaut werden. Geplant sind fünf Klinikgebäude: zwei dreigeschossige für Patienten, ein Freizeithaus, eine Sporthalle und die Pforte. Umgeben ist das Areal von einer 5,50 Meter hohen Mauer und einem Sicherheitsstreifen. Ergebnisse aus den Gutachten liegen vor: Demnach sind weder bei der Verkehrserschließung, noch beim Umweltschutz Probleme zu erwarten.

Quelle; WAZ-Online

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