Kleine Höhe verschieben bis hin zur Ringstraße?

Westdeutsche Zeitung Dienstag. 20. März 1984
Velbert-Neviges

Neue Gespräche über das Industriegebiet

Velbert-Neviges. Werden auf dem Gewerbegebiet „Kleine Höhe“ emmissionsträchtige Industriebetriebe angesiedelt? Wird die Ansiedlung noch mit dem gleichen Elan wie in den letzten Jahren betrieben und wie steht die SPD Wuppertal zu den Vorstellungen des Bezirksplanungsrates, das Gewerbegebiet an die Ringstrasse anzuschließen?

Vor zwei Jahren war die „Kleine Höhe“ Thema zwischen der SPD Wuppertal und Neviges. Damals war man übereingekommen, daß – sollte eine Gewerbeansiedlung kommen – muß erst aufgeforstet werden. Außerdem wurde festgelegt, welche Industriebetriebe nicht angesiedelt werden dürfen (Gießereien, Seifenfabrik).

Man wiese jetzt auf die Unruhe bei den Nevigesern hin, denn viele befürchten trotz dieser Zusagen eine erhebliche Belästigung. Jürgen Specht (Planungsausschußvorsitzender, Wuppertal), gab die Zusicherung, daß man alles tun würde, um Beeinträchtigungen im Wohnumfeld zu verhindern.

Eine endgültige Entscheidung scheint noch nicht gefallen und quer durch SPD und CDU ist der Widerstand gegen die „Kleine Höhe“ gewachsen. Hierfür sind sowohl wirtschaftliche, als auch ein verändertes Umweltbewußtsein verantwortlich. Da sind hohe Erschließungskosten für das Gewerbegebiet, die zwar vom Land bezuschußt werden (auch bei all dem Widerstand?), zum anderen ein nachlassendes Interesse der Gewerbebetriebe aus Wuppertal. Doch da gibt es auch das ökologische Gutachten, das sich zwar nicht gegen eine Gewerbeansiedlung ausspricht, aber eine Reihe von Auflagen macht (auch für eine Wohnbebauung). Es gibt aber auch ein Gegengutachten der Bürgerinitiative und Bedenken der Unteren Wasserbehörde. All diese Punkte müssen berücksichtigt werden. Derzeit neigt die Wuppertaler SPD mehr dazu, den Vorschlag des Bezirksplanungsrates zu befolgen, der eine Verlagerung in nordöstlicher Richtung mit Anschluß an Gewerbegebiet Ringstraße vorschlägt. Vorteil: das Gebiet liegt geschützter und schließt an ein bereits bestehendes Gewerbegebiet an. Nachteil: das Gebiet ist nicht im Flächennutzungsplan zur gewerblichen Nutzung ausgewiesen und Grundstücke müßten erst von Wuppertal erworben oder getauscht werden. Die Offenlegung des Bebauungsplanes ist abgelaufen. Die SPD Wuppertal will alle Bedenken und Anregungen prüfen und dann – im Zusammenhang mit den ökologischen Gutachten und den Kommentaren der Unteren Landschaftsbehörden – ihre Entscheidung treffen.

Kleine Höhe wird von CDU abgelehnt

WZ General-Anzeiger Samstag, 17. März 1984
Wuppertal

Kleine Höhe wird von CDU abgelehnt

Dem Bebauungsplan für ein Industriegebiet „Kleine Höhe“ wird die CDU ihre Zustimmung nicht geben. Das stellte gestern Kreisparteivorsitzender Dr. Hans-Jürgen Lichtenberg gegenüber der Presse fest.

„Dieses Industriegebiet würde einen Keil in einen ausgedehnten Grüngürtel treiben,“ betonte Lichtenberg. Man habe das Problem abgewogen und sich „pro Grün“ entschieden.

Die Wuppertaler CDU weiß sich in dieser seit langem umstrittenen Frage einer Meinung mit ihren Parteifreunden des Kreises Mettmann, deren Vorsitzender Heinz Schemken gestern assistierte: „Es lohnt sich, um solche Grünflächen zu kämpfen.“ fh

1990 ist schon übermorgen

WZ Freitag, 2. März 1984

Leserbriefe

Bezug: Artikel von Frank Hänschen vom 10.2. 84 „Gerüchte um EB 7 ohne Grundlage“:
Es ist interessant, aus Ihrem Artikel zu erfahren, daß die EB7 einerseits „nicht mehr durchsetzbar ist“, andererseits nach 1990 dennoch „wieder ins Gespräch kommen könnte“. 1990 – das ist immerhin schon in sechs Jahren, also „übermorgen“! Außerdem ist Tatsache, daß die Planung der EB 7 vom Bezirksplanungsrat im Oktober 83 abgelehnt worden ist. Gegen diese Ablehnung ist aber vom Landschaftsverband Rheinland Widerspruch erhoben worden! Die EB 7 ist also keineswegs „vom Tisch“.