WZ WUPPERTAL 7. Juli 2017
Von Ulrich Bangert
Der Flächennutzungsplan liegt ab Ende Juli bis zum 8. September offen. Die Forensik-Gegner wollen alle rechtlichen Möglichkeiten ausschöpfen.
Initiative vermutet einen Deal zwischen Land und Stadt
Die Kritiker des Baus der Maßregelvollzugsklinik vermuten einen Handel zwischen Land und Stadt Wuppertal, der offenbar geplatzt ist, weil in diesem Jahr kein Baurecht mehr geschaffen werden kann. „Interessant ist, wie das Land nach dem Politikwechsel reagieren wird. Originalartikel
Herr Laumann als zuständiger Minister muss das Ganze mal zum Abschluss bringen“, fordert Anna Mahlert, die vermutet, dass es schwerer sein wird, aus europarechtlichen Gründen den Bau auf der Freifläche umzusetzen. Die Bürgerinitiative Kleine Höhe wendet sich nicht gegen die Forensik als solche, sondern gegen die Zerstörung der Freifläche. „Die ist von überregionaler Bedeutung“, betont ein Bürgerinitiativenmitglied: „Im Rahmen der internationalen Bauausstellung Emscherpark wurde der Grüngürtel zur Frischluftbelüftung des Ruhrgebietes und des Rheinlandes festgelegt. Wir haben Angst, dass die Forensik das erste Stück einer Salamitaktik ist und das Gewerbegebiet folgt.“ Die Flächen sorgen nicht nur für frische Luft, für viele Landwirte sind sie existenziell: „Die Bauern brauchen die Kleine Höhe für ihre Wirtschaft“, betonte Anna Mahlert.
Der Nevigeser Friedrich August Tonscheid, Mitglied des Velberter Rates, kündigte an, dass seine Stadt im Rahmen der Offenlegung der Flächennutzungsplanänderung mit Sicherheit eine Stellungnahme abgibt, weil riesige Abwassermengen auf Neviges zukommen werden. „Zweimal ist der Hardenberger Bach schon über die Ufer getreten. Der engagierte Streiter der Wählergemeinschaft „Velbert anders“ hofft auf die vielfältige Fauna der Kleinen Höhe. „In Reichshof wurde eine Forensik nicht gebaut, weil dort Fledermäuse leben. Die gibt es hier auch, dazu noch der hochgeschützte Rotmilan.“
Quelle: WZ Online vom 07.07.2017