WZ 12.11.2012
Von Andreas Spiegelhauer
Eine Forensik in Nachbarschaft der Wuppertaler Justizeinrichtungen wird es wohl nicht geben.
Wuppertal. Seit die Forensik-Pläne der Landeregierung bekannt sind, brodelt die Gerüchteküche in Wuppertal – vor allem im Bezug auf potenzielle Standorte. Besonders beliebtes Diskussionsthema dabei: die Wuppertaler Gefängnisse am Simonshöfchen und an der Parkstraße. Vor allem die Parkstraße sorgte zuletzt für jede Menge Spekulationen. Originalartikel
Dem schob am heutigen Montag der zuständige Bau- und Liegenschaftsbetrieb (BLB) NRW einen Riegel vor. Auf dem Areal an der Parkstraße werde es definitiv keine Forensik geben, hieß es auf WZ-Nachfrage. Der Grund dürfte demnächst Spaziergängern und auch Autofahrern auffallen: Die dem Jugendgefängnis vorgelagerten Grundstücke werden noch in diesem Monat ganz offiziell zur Baustelle. Und zwar für die dort geplante Justizvollzugs- und Finanzschule NRW und für den neuen Standort der Bereitschaftspolizei (die WZ berichtete). „Diese Pläne stehen fest“, hieß es am Montag. Zu Beginn des kommenden Jahres seien entsprechende Grundsteinlegungen geplant.
Und die JVA Simonshöfchen? Dort besteht definitiv Sanierungsbedarf. Altlasten aus der 1970er Jahren gilt es zu beseitigen. Die Fassade ist marode. Derzeit steht zudem das Hafthaus C leer. Grund: Dort waren 100 U-Häftlinge untergebracht, die unter das Jugendstrafrecht fallen. Diese Insassen sind zu Beginn des Jahres komplett ausgezogen und jetzt teilweise in der hochmodernen Jugendjustizvollzugsanstalt Ronsdorf untergekommen.
Zu teuer: Vergrößerung der JVA Simonshöfchen ist vom Tisch
Das Justizministerium bestätigte am Montag, dass zwischenzeitlich im Zuge der Sanierung im Simonshöfchen auch eine Vergrößerung der Haftplatzzahlen – aktuell sind es 517 – in Rede stand. Das sei angesichts der NRW-Finanzlage jedoch wieder vom Tisch. Ein Datum für die Sanierung oder eine Kostenschätzung gibt es noch nicht. Man befinde sich im Stadium der „Vorplanungen“, hieß es. Und: Forensik und JVA unter einem Dach sei zu keinem Zeitpunkt ein Thema gewesen.
Was die Forensik-Standort-Frage in Wuppertal angeht, dürfte immerhin der anstehende Baubeginn für die Bereitschaftspolizei an der Parkstraße neuen Diskussionsstoff bieten. Bekanntermaßen hat die Landesregierung das derzeit von der Bereitschaftspolizei genutzte Gelände an der Müngstener Straße als potenziellen Forensik-Standort genannt. Aus dem Rennen ist das Areal, das mitten in einem Wohngebiet liegt, offenbar noch lange nicht. Vor allem, wenn der jetzige Mieter von der Müngstener Straße an die Parkstraße umzieht.
Quelle: WZ