WZ 03.10.2017 WUPPERTAL
Kleine Höhe: Ratsvorlage sorgt für Streit in der GroKo
Die politischen Gremien werden erst im November über das Thema beraten können. Diskussionen gibt es um Ausgleichsflächen.
Eigentlich sollte die Bezirksvertretung (BV) Uellendahl-Katernberg am kommenden Donnerstag als erstes Gremium über den Bebauungsplan für die Forensik auf der Kleinen Höhe diskutieren. Doch die Verwaltung hat den Punkt 5, der den Offenlegungsbeschluss beinhaltete, von der Tagesordnung gestrichen. Der Grund: Bis gestern war die Vorlage nicht von der Verwaltung abgesegnet.
„Und wir brauchen ja auch einen gewissen Vorlauf, um die Seiten durchzuarbeiten“, erklärte gestern Bezirksbürgermeisterin Gabriela Ebert (SPD), die wegen des zu erwartenden Bürgerandrangs für die Sitzung extra die Mensa der Gesamtschule reserviert hatte, gegenüber der WZ.
Streitpunkt ist die Ausgleichsfläche für die Feldlerche
Die Verzögerung bringt auch den Zeitplan für die Forensik durcheinander. Ursprünglich – so noch der Stand in der vergangenen Woche – sollten die Pläne, wenn denn der Rat am 16. Oktober zugestimmt hätte, im November/Dezember offen gelegt werden, damit Bürger ihre Einwände vorbringen können.
Da der Rat die Empfehlung der Bezirksvertretung abwarten muss, diese aber erst am 23. November das nächste Mal tagen wird, fällt die Ratsentscheidung in dessen letzter Sitzung 2017, am 18. Dezember. Die Offenlage wäre dann frühestens im Januar.
„Wir müssen diese Verschiebung natürlich dem Land mitteilen“, sagt Stadtsprecherin Martina Eckermann. Probleme dadurch sieht die Verwaltung allerdings nicht, da, so Oberbürgermeister Andreas Mucke (SPD), auch das Land mit dem Regionalplan noch nicht fertig sei. Deshalb, so Eckermann gestern, sei auch eine Sondersitzung der BV nicht notwendig.
Ursprünglich hieß es einmal, die Stadt müsse bis Ende 2017 Baurecht geschaffen haben – sonst baue das Land die Forensik auf dem Gelände der Bereitschaftspolizei auf Lichtscheid. Nun wird schon Mitte 2018 ins Gespräch gebracht. Unter der Voraussetzung, dass, wie es heißt, die Stadt „den Willen erkennen lasse“, so Eckermann, das Verfahren voranzutreiben und die Verwaltung nicht schuld an einer Verzögerung sei.
Warum ist denn die Vorlage nicht fertig geworden? Oberbürgermeister Mucke spricht von großem Beratungsbedarf. Auf Einzelheiten wollte die Stadt gestern nicht eingehen, laut Eckermann seien es „verwaltungsinterne Gründe“.
Nach WZ-Informationen steckt dahinter ein Streit in der Großen Kooperation (GroKo) von SPD und CDU. Es geht um Ausgleichsflächen, die für den Bau der Forensik auf der Kleinen Höhe ausgewiesen werden müssen. Der B-Plan umfasst zwar nur die fünf Hektar für die Einrichtung. Als Ausgleichsflächen sollen aber auch einige weitere Areale der Kleinen Höhe dienen.
Quelle WZ